Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (2024)

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Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (1)

Foto: © by Kirsten Otto

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (2)

Foto: © by Kirsten Otto

Genre

Punkrock/Hardcore

Shows

260 Shows in 95 Städten / 13 Ländern

Zeitraum

24.11.2002 - 05.10.2024

Letzte Show

05.10.2024 - DE-Köln, Palladium

Nächste Show

nicht bekannt

Booking

Kingstar Music

Man kann getrost von einem Phänomen sprechen, wenn es um BOYSETSFIRE geht. Gegründet 1994 in Newark, New Jersey, ist die Band mit dem Album „After The Eulogy“ und vor allem Hits wie „Rookie“ oder „My life in the knifetrade“ ordentlich durchgestartet.Egal ob Protestsong oder authentische Hymne ans Erwachsenwerden, BOYSETSFIRE waren schonimmer eine Band, die für das Gemeinschaftliche (Erlebnis) steht. Sie zählen zu den populärsten und polarisierendsten (Post-)Hardcore-Bands der Geschichte. Eine Band, die im Laufe ihrer Karriere nicht nur szene- und stilprägend war, sondern mit ihren Albenzur Blaupause für Hardcore zwischen Brachialität, Emotionalität und Fragilität avancierte. Vor allem sind BOYSETSFIRE aber auch immer eine Band mit deutlichem sozialkritischen Gestus und unmissverständlich politischen Statements.

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Archiv

Okt.

5

2024

Samstag

Boysetsfire

STRIKE ANYWHERE

Konzert - Punkrock/Hardcore

Palladium

Schanzenstrasse 40 51063 Köln

Okt.

4

2024

Freitag

Boysetsfire

STRIKE ANYWHERE

Konzert - Punkrock/Hardcore

Tollhaus

Schlachthausstraße 1 76131 Karlsruhe

Okt.

3

2024

Donnerstag

Boysetsfire

STRIKE ANYWHERE

Konzert - Punkrock/Hardcore

Arena

Baumgasse 80AT- 1030 Wien

Okt.

2

2024

Mittwoch

Boysetsfire

STRIKE ANYWHERE

Konzert - Punkrock/Hardcore

Backstage (Werk)

Reitknechtstr. 6 80639 München

Okt.

1

2024

Dienstag

Boysetsfire

STRIKE ANYWHERE

Konzert - Punkrock/Hardcore

Huxley’s Neue Welt

Hasenheide 107-113 10967 Berlin

Sep.

29

2024

Sonntag

Boysetsfire

STRIKE ANYWHERE

Konzert - Punkrock/Hardcore

Melkweg

Lijnbaansgracht 234aNL- 1017 Amsterdam

Sep.

28

2024

Samstag

Boysetsfire

STRIKE ANYWHERE

Konzert - Punkrock/Hardcore

Schlachthof

Murnaustraße 1 65189 Wiesbaden

Jun.

2

2023

Freitag

Boysetsfire

Konzert - Punkrock/Hardcore

Conne Island

Koburger Straße 3 04277 Leipzig

Okt.

15

2022

Samstag

Boysetsfire

HOT WATER MUSIC, SAMIAM

Konzert - Punkrock/Hardcore

Schlachthof

Murnaustraße 1 65189 Wiesbaden

Okt.

14

2022

Freitag

Boysetsfire

HOT WATER MUSIC, SAMIAM

Konzert - Punkrock/Hardcore

Schlachthof

Murnaustraße 1 65189 Wiesbaden

Okt.

13

2022

Donnerstag

Boysetsfire

HOT WATER MUSIC, SAMIAM

Konzert - Punkrock/Hardcore

LKA Longhorn

Heiligenwiesen 6 70327 Stuttgart Neckartal

Okt.

12

2022

Mittwoch

Boysetsfire

HOT WATER MUSIC, SAMIAM

Konzert - Punkrock/Hardcore

Gasometer

Guglgasse 8AT- 1110 Wien

Okt.

12

2022

Mittwoch

Boysetsfire

HOT WATER MUSIC, SAMIAM

Konzert - Punkrock/Hardcore

Simm City

Simmeringer Hauptstraße 96aAT- 1110 Wien

Okt.

11

2022

Dienstag

Boysetsfire

HOT WATER MUSIC, SAMIAM

Konzert - Punkrock/Hardcore

TonHalle München

Atelierstraße 24 81671 München

Okt.

10

2022

Montag

Boysetsfire

HOT WATER MUSIC, SAMIAM

Konzert - Punkrock/Hardcore

Löwensaal

Schmausenbuck Strasse 166 90480 Nürnberg

Okt.

9

2022

Sonntag

Boysetsfire

HOT WATER MUSIC, SAMIAM

Konzert - Punkrock/Hardcore

C-Halle

Columbiadamm 13-21 10965 Berlin

123

...

1415

Okt.

8

2022

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Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (51)

BOYSETSFIRE - BEFORE THE EULOGY | CD

Trackdaten

Demos, Singles, EPs und Compilation-Tracks aus der frühen Phase der Band. Mit umfangreichen Linernotes, remastered und erstmals auf Vinyl erhältlich! Inklusive der "Consider", "Suckerpunch Training" und "In Crysalis" EPs sowie seltenen Coverversionen (Elton John und Dead Kennedys) und raren Compilation-Tracks (darunter der Fan-Favorit "Fashion As A Weapon").

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (52)

BOYSETSFIRE - BEFORE THE EULOGY (SPLIT COLOUR) | 2 LP

Trackdaten

Demos, Singles, EPs und Compilation-Tracks aus der frühen Phase der Band. Mit umfangreichen Linernotes, remastered und erstmals auf Vinyl erhältlich! LP1 Blau-Weiß-Split; LP2 Clear-Blau-Split. Inklusive der "Consider", "Suckerpunch Training" und "In Crysalis" EPs sowie seltenen Coverversionen (Elton John und Dead Kennedys) und raren Compilation-Tracks (darunter der Fan-Favorit "Fashion As A Weapon").

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (53)

BOYSETSFIRE - BOYSETSFIRE | CD

Trackdaten

Boysetsfire sind nicht irgendeine Band mit irgendwelchen Fans. Boysetsfire sind das vielleicht erfolgreichste Beispiel, wie ein kompromißloser Heartcore-Sound, ein unbändiger Wille und eine unschlagbare Ausdauer Berge versetzen und die Massen mobilisieren können. Das neue, Ende September 2015 erscheinende Album ist nicht umsonst selbstbetitelt. Es ist das finale Ergebnis des jahrelangen Befreiungsschlages und eine Wiedererweckung sämtlicher der Band innewohnenden Kräfte und ihres familiären Zusammenhalts. Im Vordergrund steht der Fokus auf die eigenen Stärken, was Frontmann Nathan Gray, Chad Istvan, Joshua Latshaw, Chris Rakus und ihrem deutschen Bassisten Robert Ehrenbrand nicht immer leicht gefallen ist. Die mitreißende Aufbruchstimmung, die sich seit Jahren rund um die aus Delaware/USA stammende Band zusammenbraute, entlädt sich in 13 Songs, die im Gegensatz zum wütenden Vorgängeralbum einen mitreißenden Optimismus mit jeder Pore atmen. Wenn man so will, dann ist das selbstbetitelte Album die helle Schwester des düsteren "While A Nation Sleeps". Boysetsfire werden ihr selbstbetiteltes "s/t"-Album am 25.09.2015 über das Band-eigene Label End Hits Records veröffentlichen und im

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (54)

BOYSETSFIRE - BOYSETSFIRE (DELUXE CD+DVD) | C+D

Trackdaten

CD+DVD, limitiert auf 2000 Exemplare Boysetsfire sind nicht irgendeine Band mit irgendwelchen Fans. Boysetsfire sind das vielleicht erfolgreichste Beispiel, wie ein kompromißloser Heartcore-Sound, ein unbändiger Wille und eine unschlagbare Ausdauer Berge versetzen und die Massen mobilisieren können. Das neue, Ende September 2015 erscheinende Album ist nicht umsonst selbstbetitelt. Es ist das finale Ergebnis des jahrelangen Befreiungsschlages und eine Wiedererweckung sämtlicher der Band innewohnenden Kräfte und ihres familiären Zusammenhalts. Im Vordergrund steht der Fokus auf die eigenen Stärken, was Frontmann Nathan Gray, Chad Istvan, Joshua Latshaw, Chris Rakus und ihrem deutschen Bassisten Robert Ehrenbrand nicht immer leicht gefallen ist. Die mitreißende Aufbruchstimmung, die sich seit Jahren rund um die aus Delaware/USA stammende Band zusammenbraute, entlädt sich in 13 Songs, die im Gegensatz zum wütenden Vorgängeralbum einen mitreißenden Optimismus mit jeder Pore atmen. Wenn man so will, dann ist das selbstbetitelte Album die helle Schwester des düsteren "While A Nation Sleeps". Boysetsfire werden ihr selbstbetiteltes "s/t"-Album am 25.09.2015 über das Band-eigene Label End

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (55)

BOYSETSFIRE - THE DAY THE SUN WENT OUT | CD

Trackdaten

Ursprünglich im Jahr 1997 über Initial Records veröffentlicht, ist BOYSETSFIRE's Debütalbum ,The Day The Sun Went Out"' bald endlich wieder erhältlich. In komplett neuer Aufmachung und mit neu gemasterten Songs erscheint dieser Meilenstein im Juni auf End Hits Records. `The Day The Sun Went Out' wurde schnell zum Hardcore Klassiker. Nicht nur Bands wie MY CHEMICAL ROMANCE, POISON THE WELL, FUNERAL FOR A FRIEND oder auch THURSDAY zählen sie zu ihren Einflüssen, auch diente die Platte einer ganzen Szene als Wegweiser der dritten Welle von Emo und Post-Hardcore. Emotional und politisch aufgeladen, ehrlich und voller Herzblut schafften BOYSETSFIRE es mit diesem Release, ihre internationale Kariere ins Rollen zu bringen. Wer sich spätere Werke wie "After The Eulogy" oder "The Misery Index" anhört, wird die Elemente, die BOYSETSFIRE später zu ihrem Erfolg verholfen haben, bereits auf dem Debüt der Band finden - allerdings in roher und unpolierter Form. ,The Day The Sun Went Out" liefert einen perfekten Mix aus Aggressionen, gedankenanregenden Ideen und Melodien. In dem neuen Layout finden sich nebenbisher unveröffentlichten Fotos der Band aus ihrer Anfangszeit auch Linernotes von niemand

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (56)

BOYSETSFIRE - THIS CRYING, THIS SCREAMING | CD

Trackdaten

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (57)

BOYSETSFIRE - WHILE A NATION SLEEPS - DELUXE | CD

Trackdaten

Das legendäre Comeback-Album aus dem Jahr 2013 - komplett remastered plus 3 rare Acoustic-Tracks (darunter der Fan-Favorit "My Life In The Knife Trade") und 4 unveröffentlichte Songs aus der BBC-Session von 2013, nie zuvor gesehene Fotos und umfangreiche Linernotes/Interviews mit allen Bandmitgliedern. Deluxe-Packaging als Gatefold LP und CD-Digipack mit Regenbogenfolie.

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (58)

BOYSETSFIRE - WHILE A NATION SLEEPS - DELUXE (CLEAR VINYL) | 2 LP

Trackdaten

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (59)

BOYSETSFIRE

BOYSETSFIRE waren im Herbst mal wieder in Europa unterwegs, und wie es scheint war die Tour ein voller Erfolg. Mittlerweile haben die Herren ihr bisheriges Label Victory Records verlassen und sind beim Major Wind Up untergeschlüpft, was eine Unterhaltung mit ihnen nicht weniger interessant macht. Gitarrist Chad gab mir ein paar AntwortenIhr macht keinen Hehl daraus, dass ihr Kommunisten seid. Wie siehst du die Ergebnisse der Wahlen in den USA?Ehrlich gesagt macht George Bush mir Angst. Aber ich muss auch sagen, dass ich auch Gore nicht lieber gewollt hätte, aber Bush ist dumm und gefährlich und das in Kombination gibt eine schlechte Mischung. Der Junge hat alles ruiniert, was er in die Finger bekommen, jede Firma, die ihm sein Vater in die Hände gedrückt hat - die sind alle pleite gegangen. In Texas, wo Bush Gouverneur war, da geht die Bildung den Bach runter, es ist ein Polizeistaat, es gibt die Todesstrafe und all diese Dinge. Nebenbei bemerkt sind wir nicht alle Mitglieder der

© Ox Fanzine #42 / Lauri Wessel

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (60)

BOYSETSFIRE - Political consciousness with a passion for musical art

Nach „After The Eulogy“ sind BOY SETS FIRE mit dem neuen Album „Tomorrow Come Today“ zu den neuen Hardcore-Helden avanciert und haben sich mit ihrer unermüdlichen Tour-Präsenz weltweit eine feste Fangemeinde gesichert. Auch labeltechnisch hat sich das US-Quintett der neuen Situation angepasst und ist nun bei Wind Up gelandet, hierzulande über Sony vertrieben. Da fragt man sich, wie das alles weitergehen soll, besser gesagt, fragte ich Chad Istvan (Guitar), Josh Latshaw (Guitar) und Matt Krupanski (Drums), was sie sich von der Zukunft versprechen.Hattet ihr jemals daran geglaubt, dass ihr so erfolgreich sein würdet, als ihr 1994 BOY SETS FIRE gegründet habt?Josh: Natürlich, das war von Anfang an unser Plan! Nein im Ernst, keiner von uns hat daran gedacht, als wir anfingen. Es ist aber auch so, dass wir ständig auf Tour gewesen sind, Platten rausgebracht haben usw. und nicht über Nacht zum Erfolg gekommen sind. Was waren die Beweggründe, BOY SETS FIRE zu gründen?Chad: Josh und ich

© Ox Fanzine #51 / Randy Flame

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (61)

BOYSETSFIRE - Aggression and thought provoking ideas

BOYSETSFIRE sind im Rahmen der diesjährigen Deconstruction-Tour zum ich weiß nicht wievielten Mal in Europa unterwegs gewesen, allein deswegen sollte Name und Geschichte der Band hinlänglich bekannt sein. Nicht? Okay, hier der Zeitraffer: Gegründet 1994, wird zwei Jahre später die EP „This Crying This Screaming, My Voice is Being Born“ auf Magic Bullet Records veröffentlicht. Ein Jahr später folgt auf Initial Records das Album „The Day The Sun Went Out“. 2000 wird über Victory Records dann „After The Eulogy“ veröffentlicht, was so etwas wie eine Blaupause für viele aktuelle Hardcorealben ist. Die EP „Live For Today“ sowie das Album „Tomorrow Come Today“ werden dann über Wind-Up Records (in Europa Sony) unter Volk gebracht, spätestens jetzt ist die Band in aller Munde. Zum Zeitpunkt des Interviews (welches ich mit Gitarrist Chad und Sänger Nathan nach einem beeindruckenden Auftritt in der Herner Eissporthalle führe) ist die Band labeltechnisch allerdings wieder auf freiem Fuß. Aber

© Ox Fanzine #61 / Lars Koch

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (62)

BOYSETSFIRE - Spiritualität, Dummheit und bayrische Arroganz

Vor einigen Jahren, es muss um 1990 gewesen sein, hat in München ein kleiner Junge auf einen Fernseher gedeutet und seine Eltern zum Lächeln gebracht. Sie konnten ja nicht ahnen, welchen Einfluss das eben gesehene METALLICA-Video auf das Leben ihres Sohnes haben sollte. Für den damals Zwölfjährigen aber stand seit diesem Moment fest, wie er später einmal sein Geld verdienen wollte, und es war ihm egal, ob seine Familie ihn dabei ernst nahm: Robert Ehrenbrand wollte Musiker werden. Fünfzehn Jahre später spielt der belächelte Metal-Fan von einst bei BOYSETSFIRE und damit bei einer der wichtigsten Hardcore-Bands der letzten Jahre. Viel Grund zum Feiern hatte er seit seinem Einstieg allerdings nicht. Im Gegenteil. Er fand sich in einer Band wieder, der ihr dunkelstes Kapitel gerade unmittelbar bevorstand. Für das Ox nahm sich Robert Ehrenbrand die Zeit, einmal zurückzublicken und seine Geschichte zu erzählen.Den Ehrenbrands war das Schmunzeln über den Berufswunsch ihres Sohnes kaum

© Ox Fanzine #64 / Thomas Renz

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (63)

BOYSETSFIRE - Phönix aus der Asche

Als BOYSETSFIRE im Jahr 2006 ihre bevorstehende Auflösung bekannt gaben und sich im Jahr 2007 endgültig dazu entschieden, nach 13 gemeinsamen Jahren den Stecker zu ziehen, verschwand eine der populärsten und polarisierendsten (Post-)Hardcore-Bands von der Bildfläche. Eine Band, die im Laufe ihrer Karriere nicht nur szene- und stilprägend war, sondern mit „After The Eulogy“ (2000) zur Blaupause für Hardcore zwischen Brachialität, Emotionalität und Fragilität avancierte. Vor allem waren sie aber auch immer eine Band mit deutlichem sozialkritischen Gestus und unmissverständlich politischen Statements. Nur drei Jahre später schienen alle Wunden geleckt und die kreativen Akkus wieder ausreichend geladen zu sein, der Drang, erneut miteinander zu spielen, schien zu groß: BOYSETSFIRE vereinigten sich wieder. Nach ersten Konzerten, einer Reuniontour und der dreiwöchigen Europatour im August 2012, stand die Band mit neuen Songs im Gepäck vor der Veröffentlichung einer EP. Doch in den folgenden

© Ox Fanzine #106 / Alex Schlage

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (64)

BOYSETSFIRE - Track By Track

BOYSETSFIRE haben gerade ihr neues Album „While A Nation Sleeps ...“ veröffentlicht, und weil niemand besser weiß als die Musiker selbst, was es mit den einzelnen Songs auf sich hat, baten wir Robert Ehrenbrand (Bass) um eine „Track by track“-Erläuterung.„Until nothing remains“ „Until nothing remains“ diente uns beim Schreiben der Platte sozusagen als Leuchtturm. Wir hatten eine vage Idee, dass dieses Album etwas beklemmender und dunkler, aber durchaus auch teilweise sehr melodisch werden sollte. Hierbei haben wir uns diesen Song als Referenz gegriffen und das ist sicherlich einer der Gründe, warum er an erster Stelle steht. Er bereitet das Album sozusagen wie ein Vorwort musikalisch auf. Als Bassist liebe ich natürlich die schwere Basslinie, die den Song einleitet. Irgendwie ist der Song für mich eine Zusammenführung aller BSF-Stilmittel – verwirrt, düster, aggressiv, melodisch und angepisst – und natürlich alles verpackt in einem einzigen Lied.„Closure“ Unser Interesse für

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (65)

BOYSETSFIRE - Die Problemlöser

Für Nathan Gray ist das neue selbstbetitelte Album seiner Band BOYSETSFIRE das positivste, was sie jemals veröffentlicht haben. Musikalisch fühlt man sich jedoch an die Tage erinnert, in denen die Band aus Newark mit Platten wie „After The Eulogy“ (2000) und „Tomorrow Come Today“ (2003) vor Gesellschaftskritik nur so strotzte. Wie es sich anfühlt, nach zwanzig Jahren Bandgeschichte ein neues Album zu veröffentlichen, und welche Bedeutung bestimmte Weggefährten dabei haben, darüber spricht der Sänger, Solokünstler und mittlerweile auch Mitgründer von End Hits Records im Interview. Er hat dabei nicht nur Kritik im Gepäck, dieses Mal geht es ihm vor allem um das Lösen von Problemen.Euch im Zuge eures Family First Fests in Köln mit Matt von FUNERAL FOR A FRIEND euren Song „Rookie“ performen zu sehen, hat bei mir einige Erinnerungen geweckt. Es wirkte so, als gäben sich zwei sehr wichtige Bands meiner Jugend die Hand, um noch einmal an die guten alten Zeiten zu erinnern. Was hast du bei dem

© Ox Fanzine #122 / Sebastian Wahle

Reviews

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #29 / Joachim Hiller

The day the sun went out CD

Ganz unbekannt sind BOY SETS FIRE aus Delaware (einem jener Mini-Bundesstaaten an der Ostküste) nicht mehr, hatten sie doch unter anderem eine Split-12 auf Conquer The World sowie bereits eine 7 auf Initial.

The day... ist somit der erste Longplayer der Band, die sich bei aller Ähnlichkeiten wohltuend vom Neo-Emo-Zirkus absetzt. Zwar haben auch BOY SETS FIRE eine ganze Reihe Songs, die melancholisch daherplätschern, doch wo viele andere Bands vor lauter Wimmern und Jammern nicht zur Sache kommen, lauert bei ihnen ständige eine untergründige Aggression, die sich bisweilen in spontanen Lärmausbrüchen äussert - Verzweiflung wird hier nicht runtergeschluckt, sondern herausgeschrien.

Dabei haben BOY SETS FIRE aber soviel Selbstbeherrschung, nicht unmotiviert rumzulärmen, sondern jeden Wutausbruch auch gleich wieder einzufangen. Ganz so gut wie Vic Bondi (whatever happened to this guy?) ist der Sänger zwar nicht, aber man erkennt erst jetzt, angesichts von Bands wie dieser, wie weit ARTICLES OF FAITH, JONES VERY und ALLOY ihrer Zeit voraus waren.

Gut!

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #39 / Joachim Hiller

After The Eulogy CD

Okay, erstmal schlucken, dann weiterschreiben: ja, man bekommt als Musikschreiber immer wieder sehr vollmundige Waschzettel zu Platten geliefert und meistens steht man auch drüber, doch wie Victory BOYSETSFIRE promotet ("one of 2000´s most cherished underground rock bands"), stösst dann doch etwas auf - wie der mehrfache Hinweis auf die massive Promotionaktivität via "lifestyle publications". Und nein, mit "lifestyle publications" sind nicht etwa Fanzines gemeint, obwohl die womöglich auch als solche bezeichnen könnte, sondern natürlich diese bunten Kataloge mit vielen heissen Actionfotos vom Snowboarden, Surfen, Biken und was sonst noch trendy ist, à la "Sei auch so cool, tu dies, kauf das, hör jenes." Klar, jeder muss seine Miete irgendwie bezahlen, doch zumindest für mich gibt´s irgendwo Grenzen. So. Und jetzt zu BOYSETSFIRE selbst. Die blasen mit dem massiv aggressiven Titelsong erstmal newschoolig los, lassen die ganze Wucht der fetten Produktion los, um dann einen Gang zurück zu schalten und ein dutzend schöner, ja, einfach nur schöner Rocksongs loszulassen. Hat ansatzweise was von den frühen NO USE FOR A NAME (die "Don´t Miss The Train"-Zeiten), gemischt mit druckvollem Emo-Rock und geprägt von der verzweifelten, intensiven Stimme von Frontmann Nathan Gray - und dazwischen dann nochmal so ein knochiger Knüppler. Ob der grosse Durchbruch mit diesem Album gelingen wird, bleibt abzuwarten, Fakt ist, dass der Fünfer aus Delaware ein sehr reifes, rundes Album abgeliefert - auf jeden Fall das bislang beste. Und ja, sie haben auch ein Gewissen und eine Mission: im Booklet gibt´s Adressen von AK Press über Anti Racist Action bis zur Communist Party USA sowie ein Statement der Band, in dem diese dazu aufruft, den Status Quo anzugreifen und auf das Vorbild der NO WTO-Demo in Seattle verweist. Und vielleicht kapieren das ja ein paar bislang nur auf beschissen teure Lifestyle-Klamotten fixierte Blagen, die auf BSF nur durch den Promo-Artikel in ihrem belanglosen Skater-Blättchen aufmerksam geworden sind.

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #42 / Jan Schwarzkamp

Suckerpunchtraining

Dies ist die neue Veröffentlichung der New School Hardcore-Abräumer BOYSETSFIRE aus Delaware. Zugegeben, so ganz neu ist die Scheibe auch nicht, war sie doch schon vor Monaten auf ihrer Tour zu erstehen. Vertrieben wird diese MCD durch das kleine, aber feine Join The Team Player-Label aus München, der Heimat der leider (!!!) verblichenen MY HERO DIED TODAY, die auf selbigem Label veröffentlichten. J.T.T.P. bürgt insofern für Qualität, weil das Artwork bei fast jedem Release bestechend gut ausfällt. Auch hier hat man sich wieder redlich Mühe gegeben, um des Konsumenten Auge eine Freude zu machen. Neben dem großen ausfaltbaren Booklet (im Maxi-CD-Format) haben wir es hier obendrein auch noch mit einer partiell transparenten Disc zu tun. Sehr schön, sehr schön. Die Songs wissen dann ebenfalls zu gefallen. Bekommen wir beim ersten titelgebenden Song noch BOYSETSFIRE-Standard zwischen Härte und Melodie geboten, so herrscht beim zweiten Song die Melodie vor. Die Band versucht sich hier allen ernstes an Sir Elton Johns "Rocket Man". Und Überraschung, dies wirkt nicht etwa peinlich, nein, die Jungs kreieren mit ihrer Coverversion eine Hymne. Dieser Song hat rein gar nichts mehr mit Hardcore zu tun. Das ist ein purer Popsong, der, getragen von Nathans wunderbarer Stimme, zu einem wahren Juwel wird. Ich weiss, das klingt jetzt scheisse, aber es stimmt. Danach erwartet uns noch ein Hidden-Track: gesprochene politische Statements untermalt von Industrialklängen, denn nach Zuckerbrot folgt auch immer Peitsche!

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #50 / Lauri Wessel

Live For Today MCD

BOY SETS FIRE melden sich zurück. "Live For Today" enthält mit "Release The Dogs", "Pathorys Sainthood" und "Curtain Call" drei neue Studioaufnahmen, wobei die ersten beiden dem 2003 kommenden Album entspringen.

Mit "After The Eulogy" und "Rookie" folgen zwei bekannte Stücke als Liveversionen, und mit "Handful Of Redemption" gibt es noch einen weiteren Ausblick auf das neue Album in Form einer Liveversion.

Majordiskussion hin oder her, BOY SETS FIRE klingen nach wie vor wie BOY SETS FIRE, auch, wenn "Curtain Call" und "Pathorys Sainthood" an die ruhigen Stücke von "After The Eulogy" erinnern, tut das der EP keinen Abbruch, denn nach wie vor wissen BOY SETS FIRE den Stil zu fahren, der "After The Eulogy" überfliegen ließ.

Will sagen, nach wie vor können BOY SETS FIRE Melodie mit Aggression koppeln und sich im Wechselspiel der Atmosphären beweisen. Mal melodisch bis melancholisch, mal aggressiv, so klingen BOY SETS FIRE nach wie vor, vielleicht nur etwas ausgefeilter.

Nach guten 26 Minuten und sechs Stücken bleibt zu sagen: tolle EP mit drei schönen melodischen Liedern im "Rookie"-Stil und selbigem noch mal live, sowie zwei Stücken der harten Gangart. Gute Sache, das - der Junge hat Feuer gelegt und die Spannung auf das neue Album entfacht.

Amen. (9/10)

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #51 / Michael Streitberger

Tomorrow Come Today CD

Das Warten hat ein Ende: BOYSETSFIRE haben den Sprung von Victory Records zur großen Plattenindustrie geschafft und stellen mit "Tomorrow Come Today" ihre 13 frischen Songs einem wesentlich breiteren Publikum als bisher vor. Unbeeindruckt von den kritischen Augen einer alarmierten Hardcore-Szene bastelten die vier Jungs um Ausnahmesänger Nathan Gray an dem neuen Material, welches sich das Prädikat "Weiterentwicklung ohne Vernachlässigung der Wurzeln" zu recht verdient hat. Der Opener "Eviction Article" legt dann auch in der harten Manier des Vorgänger los, bevor sich mit "Last Years Nest" eine neue Seite der Amerikaner offenbart: ein verhaltenes Klavier (!), mehrstimmiger Gesang und ein großartiger Refrain, der sich gnadenlos in den Gehörgängen festbeißt. Mit "Full Color Guilt" geht es dann moderat weiter, bis man mit dem vielschichtigen "Dying On Principle" wieder zeigt wo der Hammer hängt. Die Mixtur aus großen Melodien und durchdachter Härte zieht sich durch den gesamten Longplayer und vermag dabei ausnahmslos zu überzeugen. Das Quintett spielt erstmals sein Songwritingpotential konsequent aus und hat damit durchaus die Chance, neue Käuferschichten zu erreichen. Trotzdem: die Veränderung zum kongenialen Vorgänger ist nicht so groß, wie viele befürchtet hatten. Dennoch werden BOYSETSFIRE mit "Tomorrow Come Today" allen Anzeichen nach die Lorbeeren einfahren, die sie sich schon mit "After The Eulogy" verdient hätten. Gut so, denn selten hat eine Band ihren Erfolg so ehrlich erarbeitet wie in diesem Fall. (51:09) (9/10)

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #63 / Joachim Hiller

Before The Eulogy CD / The Day The Sun Went Out CD

Bevor im Februar das neue Album von BOY SETS FIRE erscheint - in Europa auf Burning Heart, in den USA via Equal Vision - hat letzteres Label sich um die frühen Tage der zuletzt an einem Majordeal gescheiterten Ausnahmeband gekümmert und veröffentlicht im Vorfeld von "The Misery Index" diese beiden CDs. Auf "Before The Eulogy" gibt's, so der Untertitel "reissues.odds and ends. rarities". Zum Beispiel das erste Demo, die erste selbst veröffentlichte 7" "Consider" von 1995, die damals via Initial vertrieben wurde. Die "Suckerpunch Training"-2-Song-CD auf Join The Teamplayer. Und dazu eine ganze Latte obskurer Single- und Compilation-Tracks, die wie immer nur die Leute im Schrank stehen haben, die irgendwie alles kaufen oder die Band vom ersten Tag an kannten. Dazu im Booklet sehr sympathische und humorvolle Kommentare und Erläuterungen zu den einzelnen Songs und Releases und auch ein paar Fotos, jedoch keine Texte. "The Day The Sun Went Out" war dann das erste Album, das 1997 auf Initial erschien und letztlich den Ruf von BOYSETSFIRE als musikalisch außergewöhnliche, sehr intensive Band begründete, die zudem mit politisch klar linken Positionen immer deutlich Stellung bezieht, ohne jedoch zu predigen. Mit acht Jahren Abstand betrachtet wirken BOYSETSFIRE, wie sie damals klangen, angesichts der musikalischen Entwicklung im Emo/Hardcore-Sektor schon beinahe wieder überholt, ja, wie alte Schule angesichts der Massen von sich nur noch bei wiedergekauten Klischees bedienenden heutigen "Emo"-Bands, die zudem kommerziell um ein Vielfaches erfolgreicher sind als ihre Wegbereiter. Wer die Band erst spät entdeckt hat, wem die frühen Singles fehlen, der bekommt hier die notwendige Vorbildung für das anstehende Album.

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #64 / Thomas Renz

The Misery Index: Notes From The Plague Years CD

Als BOYSETSFIRE am Anfang ihrer Karriere standen, wurden sie von vielen mit Kopfschütteln empfangen. Eine Hardcore-Band, die nicht nur schreit, sondern auch richtig singt, das wolle doch niemand hören, hieß es. Sie wurden eines Besseren belehrt. Und auch wenn in diesen Tagen ein neues BOYSETSFIRE-Album erscheint, werden die Unkenrufer wieder da sein. Das Genre, das die Band einst ungewollt ins Leben rief, sei todlangweilig geworden, werden sie sagen, niedergetrampelt von einer Stampede untalentierter Epigonen. Bis hierhin mögen sie Recht haben. Es ist jedoch falsch, anzunehmen, dass damit auch die Band aus Delaware bedeutungslos geworden sei. Denn auch dieses Mal sind BOYSETSFIRE ihren Kritikern einen Siebenmeilenstiefel-Schritt voraus. "The Misery Index" entwickelt das Genre aber nicht etwa weiter, nein, dieses Album begräbt solche engen Begriffe unter seiner schieren Größe. Diese Band spielt nicht in der gleichen Liga wie ihre Nachahmer und sie hat es niemals getan. Diese Band spielt nicht einmal mehr dasselbe verdammte Spiel, um es mit Worten aus "Pulp Fiction" zu sagen. Beispiel "So long ... and thanks for the crutches": Samples, Bläser, HipHop- und Jazz-Versatzstücke, alles in einem einzigen Lied. Andere stecken eine solche selbstzerstörerische Experimentierlust in eine Zwangsjacke, um keinen Schaden zu nehmen, BOYSETSFIRE klingen weiter nach sich selbst. Vor allem Nathan Gray hat daran Anteil. Kein anderer Sänger führt seine Melodien auf derart unvorhersehbaren Pfaden durch ein Lied und lässt sie doch immer wieder im Herzen enden. Dort, wo es immer so weh tut. Es macht eben doch einen Unterscheid, ob man einem verzogenen Teenager mit Trendfrisur beim Leiden zuhört oder einem erwachsenen Mann. Wo der eine wütend macht, fühlt man beim anderen mit. Die Zeit wird zeigen, ob dieses Album wichtiger ist, als "After The Eulogy". Es wäre durchaus möglich. (09/10)

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #102 / Florian Auer

While A Nation Sleeps

Sieben Jahre sind eine lange Zeit im schnelllebigen Musikgeschäft. So lange liegt die letzte Veröffentlichung von BOYSETSFIRE zurück. Während die Band im Dornröschenschlaf darauf wartete, wieder zum Leben zu erwachen, hat sich die Welt verändert. Finanzkrise, Regierungswechsel in den USA, Arabischer Frühling und diverse weitere Folgen von Globalisierung und Kapitalismus zeugen von einer Gesellschaft im Wandel. Musikalisch hat sich nicht minder viel getan, doch BOYSETSFIRE blieben auch nach ihrer Auflösung im Jahr 2007 in den Köpfen und Herzen ihrer Fans präsent. Mit der Veröffentlichung von „While A Nation Sleeps ...“ folgt nun der letzte logische Schritt der Wiedervereinigung. Dabei knüpfen die Musiker nahtlos an vergangene Produktionen an, was einerseits überrascht, andererseits aber auch einleuchtet, legt man die Aussage der Band zugrunde, dass das Album hauptsächlich auf bereits vorher vorhandenen Ideen und Demos basiert. Mit im Kern zeitlosen sozialkritischen Botschaften sind BOYSETSFIRE im Jahr 2013 angekommen und transportieren Wut ohne Hass, Hoffnung ohne Resignation und Kritik ohne Belehrung. Die Band ist und bleibt eine unumstrittene Größe im Hardcore- Genre.

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #108 / Alex Schlage

While A Nation Sleeps ...

Schnell zeichnete sich ab, dass man das Entstauben der Instrumente nicht nach ein paar Shows auf sich beruhen lassen wollte. Wenn auch nicht immer deutlich wird, welche Band bloß darauf aus ist, die Kassen zu füllen aus ist, das vorprogrammierte Reunion-Ding ziehen BOYSETSFIRE nicht durch.

Mit dem ersten Album seit sieben Jahren, nach dem an musikakrobatischen Spagaten nicht armen „Misery Index“, will man mit „While A Nation Sleeps ...“ heraus aus dem Windschatten alter Erfolge, hinein in den beißenden Fahrtwind neu gewonnener Zuversicht – gepaart mit den gewohnten sozialkritischen Texten.

Dieses Unterfangen spielt sich ab zwischen den stimulierenden Grundzügen von „After The Eulogy“ und dem zugänglicheren Songwriting und Hi-Gain-Gitarren von „Tomorrow Come Today“. Alleine Hardcore-Brecher wie „Until nothing remains“ sorgen durch ihre Intensität und Hasstiraden für eine Welle an Gänsehautattacken.

Gleichzeitig sind es die zuckersüßen Melodien von „Closure“ oder „Save yourself“, die ein „Handful of redemption“ im Geiste tragen. „While A Nation Sleeps ...“ ist der kompromissloseste Koloss: einen Schritt voran machen, um zeitgleich einen Schritt zurückzugehen, denn es besitzt weniger Experimentierfreude als „Misery Index“ und nicht die fragilen Momente wie einst „My life inside your knife trade“.

Aber darf man nach all den Jahren diesen Anspruch haben? Das letzte Quäntchen Dynamik fehlt jedenfalls, was an dem sich permanent drehenden Besetzungskarussell liegen mag. Aber die unheimlich vitale Präsenz der Band mit einem Nathan Gray in Top-Form kann das nicht trüben.

(Diese Band war auf der Ox-CD #108 zu hören.)

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #122 / Sebastian Wahle

s/t

Man kann getrost von einem Phänomen sprechen, wenn es um BOYSETSFIRE geht. Gegründet 1994 in Newark, New Jersey, haben sie mit „After The Eulogy“ und vor allem Hits wie „Rookie“ oder „My life in the knifetrade“ durchgestartet, eine Platte auf einem Majorlabel veröffentlicht, den Ausstieg der Gründungsmitglieder Matt Krupanski und Rob Avery verkraftet, sich dann 2007 aufgelöst, um 2010 wieder zusammen zu kommen und nach dem 2013er Album „While A Nation Sleeps“ 2015, und damit fast zwanzig Jahre nach der Gründung, solch ein Album rausbringen.

Das neue, titellose Werk macht im Grunde da weiter, wo „After The Eulogy“ aufgehört hat. Nur ist dieses Mal so vieles anders. Es wirkt auf den ersten Blick etwas befremdlich, wenn eine Band wie BOYSETSFIRE und speziell ihr Frontmann Nathan Gray von einer durchweg positiven Platte spricht.

Konflikte gibt es doch auf der Erde schließlich noch genug und am politischen System hat sich zumindest in Amerika ja irgendwie auch nicht wirklich was geändert. „Wir wollten uns auf dieser Platte nicht mehr nur noch darauf beschränken, auf Probleme hinzuweisen.

Es ging uns dieses Mal vor allem um das Aufzeigen von Lösungen“, erklärt der Sänger und merkt an, dass es sich bei jedem einzelnen Song jedoch immer noch um BOYSETSFIRE handle. Im Gegensatz zum experimentierfreudigen Album „The Misery Index: Notes From The Plague Years“, auf dem unter anderem Bläser zu hören waren, beschränkt die Band sich nun wieder auf ihre alten Stärken; Druckvolle und schnelle Hardcore- bis Punkrock-Songs, die von Grays Stimme durch die Speaker gepeitscht werden.

Daher wirkt es auf den ersten Blick so, als könnte man in erster Linie Fans der ersten Stunde mit Songs wie „One match“, „Cutting room floor“ oder dem Opener „Savage blood“ glücklich machen.

Dass sich die Band dafür ein weiteres Mal selbst neu finden und dabei irgendwie auch wieder erfinden musste, ist immens spannend. Es wirkt durchweg natürlich und nachvollziehbar, dass das Album nun auch auf dem von der Band selbst betriebenen Label End Hits Records veröffentlicht wurde.

Nach einer langen Reise durch die Musikindustrie, welche 2013 vorerst ihren kommerziellen Höhepunkt mit dem Charteinstieg von „While A Nation Sleeps“ hatte, ist die Band nun zu 100% selbst für ihre Musik und Außendarstellung verantwortlich.

Dass sie in dieser Phase, anstatt abzuheben, den Kontakt zu ihren langjährigen Fans und Freunden immer weiter ausbauen, ist ein weiteres Indiz dafür, dass BOYSETSFIRE sich bewusst sind, wer sie über die vielen Jahre zu dem hat werden lassen, was sie nun sind.

So ist es dann doch auch ganz normal, dass mit dem selbstbetitelten Album nun eine Platte veröffentlicht wird, welche alle Generationen an BOYSETSFIRE-Freunden zufriedenstellen wird. Und das Ende dieser – schon recht langen – Reise ist glücklicherweise immer noch nicht in Sicht.

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #130 / Sebastian Wahle

20th Anniversary Live In Berlin

Da ist es also, das Geschenk einer von Grund auf sympathischen Band an die, welche sie in den mittlerweile mehr als zwanzig Jahren leidenschaftlich begleitet haben. Es ist nur logisch, dass dieses Geschenk bombastisch ausfallen muss.

BOYSETSFIRE haben im Oktober 2014 keine Mühen gescheut und drei Alben an drei aufeinanderfolgenden Abenden in Berlin komplett am Stück (plus Zugaben) gespielt sowie filmen lassen. Dürstet es dem Fan nach mehr als nur dem akustischen Erlebnis beim Hören von „After The Eulogy“ und will man mit dem Publikum einen Moshpit im Wohnzimmer starten, so sollte man mit DVD1 anfangen.

Wer danach noch Puste hat, macht direkt mit der Live-Show zu „Tomorrow Come Today“ weiter und darf sich auf Hits wie „Handful of redemption“, „Foundations to burn“ und viele mehr freuen, die heute nicht mehr unbedingt ihren Platz ins Live-Set der Band finden.

Doch damit nicht genug, schließlich besteht die 4DVD-Box aus drei Konzertmitschnitten (richtig, „The Misery Index: Notes From The Plague Years“ und eine ultimativ emotionale Version von „Requiem“ fehlen noch), einem sieben Songs umfassenden Akustikset sowie einer knapp dreiviertelstündigen Doku.

Über den Patch und das Poster, welche mitgeliefert werden, brauchen wir nicht lange reden. „20th Anniversary Live In Berlin“ ist für alle BOYSETSFIRE-Fans eine absolute Empfehlung. Schließlich beweist die Band um einen bestens gelaunten Nathan Gray, wie viel Spaß ihnen ihre Musik auch nach mehr als zwanzig Jahren Bandgeschichte macht.

Die Qualität der Konzertmitschnitte ist erwartungsgemäß hoch und enorm intensiv. Egal ob Protestsong oder authentische Hymne ans Erwachsenwerden, BOYSETSFIRE waren immer eine Band, die für das Gemeinschaftliche (Erlebnis) stand.

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #147 / Sebastian Wahle

Before The Eulogy / While A Nation Sleeps

Der Rerelease dieser beiden BOYSETSFIRE-Platten macht zwei Dinge deutlich: Zum einen, wie krass sie sich von einer Underground-Hardcore-Band der Neunziger voller Wut und Energie zum Zugpferd des politischen Hardcore entwickelt haben, und zum anderen, wie sehr sich ihr Sound dabei verändert hat.

Man kann dem ersten Demo anhören, dass statt einer teuren Produktion ein einfaches Vierspuraufnahmegerät verwendet wurde. So etwas wäre heutzutage gar nicht mehr denkbar. Die Kollektion von Songs, welche die Band selbst in die Ära Pre-„After The Eulogy“ einordnet, macht klar, woher BOYSETSFIRE kommen.

Zusammen mit den interessanten Linernotes, geschrieben von Jan Schwarzkamp, quasi eine kleine Geschichtsstunde zu der Band aus Delaware, ist die Neuveröffentlichung von „Before The Eulogy“ vor allem für Sammler interessant.

Wobei hier auch der Fan, der sich noch nicht so intensiv mit dem Backkatalog der Mannen um Nathan Gray beschäftigt hat, über den Überhit „Vehicle“ und die Coverversion von Elton Johns „Rocketman“ stolpern wird.

Da werden Erinnerungen wach. Nach dem gleichen Muster ist auch das Reissue von „While A Nation Sleeps ...“ gestrickt. Es gibt Schwarzkamps Linernotes, welche die Bedeutung dieses ersten Comeback-Albums humorvoll und emotional beschreiben.

Ergänzt werden die originalen Songs noch um eine BBC-Session, in der unter anderem eine Akustikversion von „My life in the knife trade“ und Live-Versionen von unter anderem „Empire“ aufgenommen wurden, die wohl jeden Fan der Band glücklich machen werden.

Nach den Anniversary-Live-Alben erscheinen nun also zwei weitere Fangeschenke einer Band, die Post-Hardcore wohl am meisten geprägt hat.

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #148 / Sebastian Wahle

After The Eulogy

Bei „After The Eulogy“ kann man getrost vom wichtigsten Klassiker des Post-Hardcore sprechen. Nicht nur der Titeltrack und die zeitlosen Hymnen wie „Rookie“ oder das melancholische „My life in the knife trade“ machen diese 13 Songs zu etwas Besonderem.

Seit dieser Platte ist Post-Hardcore richtig politisch. Natürlich spielt auch viel Nostalgie mit, wenn das Album jetzt, knapp zwanzig Jahre nach Erstveröffentlichung, dank Craft Records noch mal in die Gehörgänge befördert wird.

Plötzlich kann man sich daran erinnern, was da gerade passiert ist, als die ersten Takte des Openers aus den Boxen sprangen. Der Sound war noch nicht todproduziert und klingt ehrlich. Hier ging es eher darum, seiner Wut Platz zu machen.

Wut über Dinge, die heutzutage wieder sehr aktuell sind. Und es tat gut, dass sie jemand aussprach. „After The Eulogy“ hat 1999 auch dank Victory Records die Türen für BOYSETSFIRE unglaublich weit aufgestoßen.

Die Platte ist nicht totzuspielen. Und wer wissen möchte, was sich im Hintergrund alles abgespielt hat, wird in den Linernotes von Jan Schwarzkamp bei diesem Rerelease auch fündig. Dort bekommt man auch die Bestätigung, dass der Bass bei „Rookie“ doch nicht ganz im Tempo der restlichen Band ist.

Einfach nur sympathisch!

BOYSETSFIRE

© Ox Fanzine #148 / Sebastian Wahle

Tomorrow Come Today

Und dann war da die Platte, die BOYSETSFIRE so wohl nie wieder aufnehmen würden. Getrieben von Zwängen eines Majorlabels, das damals kurzfristig als richtige Wahl galt, was sich aber noch vor der Veröffentlichung von „Tomorrow Come Today“ als Fehlentscheidung herausstellte.

Für kurze Zeit waren die Männer um Nathan Gray nun also Labelmates von US-Rock-Radio-Größen und Gottesanbetern wie CREED oder EVANESCENCE. Der Erfolg von „After The Eulogy“ wurde für kurze Zeit irgendwie zur Bürde und die Band fand sich in einem Kosmos wieder, in den sie mit ihrer Hardcore-Attitüde einfach nicht passen wollte.

Dabei haben sie ein Album veröffentlicht, das streckenweise wie glattgebügelt, aber irgendwie auch heftig klingt. So entwickelte sich der Sound nunmal damals. BOYSETSFIRE bekamen die Aufmerksamkeit, die sie sich erarbeitet und verdient haben.

Der Preis, den sie dafür zahlen mussten, sind 13 Songs, die sie heute kaum noch spielen. Dabei haben sie mit „Foundations to burn“ und „Release the dogs“ die Zeichen gesetzt, die auch die Hardcore-Szene nach dem 11.

September 2001 brauchte. „Tomorro Come Today“ hat mit seiner Entstehungsgeschichte den Weg für den Nachfolger „The Misery Index: ... “ bereitet. Hier fügt sich also alles zusammen.

Boysetsfire - Tour 2002 - 2024 (2024)

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